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Assistenzdienst – Bericht von Knut – Entlastung für die ganze Familie

Frühjahr 2022: Knut ist Projektleiter für Großanlagen im Elektrobereich. Er wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern (heute 18 und 22) in einem schönen Haus in Wuppertal. Alles nimmt seinen normalen Weg, die Familie ist rundum zufrieden. Im April 2022 genießen sie einen Urlaub auf der Insel Fehmarn.

Das seltsame Gefühl im Oberkörper – Hirnschlag.

Der Rückweg steht an. Plötzlich hat Knut so ein seltsames Gefühl im Oberkörper – und dann geht alles ganz schnell: Wie ein Blitz schlägt es in seinen Köper ein. So beschreibt Knut es heute: „Der Blitz hat in meinem Kopf alles Mögliche verwüstet.“ Von da an ist nichts mehr wie es mal war. Knut liegt bewusstlos da. Ein Hirnschlag. Bei einem frühzeitig behandelten Schlaganfall ist es oft so, dass sich Einschränkungen teilweise wieder legen, Aufgaben von anderen Hirnarealen übernommen werden. Aber das, was der Blitz in Knuts Hirn anrichtete, ist bis heute irreparabel. Knut ist einseitig gelähmt. Das eine Bein kann er noch minimal bewegen, aber Gehen oder Stehen sind nicht möglich. Und der eine Arm ist ganz regungslos. Es gab auch eine Reha, aber die hat ihm nicht geholfen. Und die Physiotherapie heute ist auch nur bedingt förderlich – erklärt Knut.

Meine Geschichte
Knut sitzt im Rollstuhl oder liegt im Bett. Im Sitzen schmerzt sein Körper, denn der Rollstuhl, den er als Hilfsmittel verschrieben bekommen hat, ist – wie er sagt – ein älteres Modell und für seinen großen Körper nicht geeignet. Er fühlt sich hineingepresst. Ein anderes Modell? Das hat er beantragt, aber die bürokratischen Wege verzögern Entscheidungen. Ein Thema für sich.

Gab es vielleicht Vorboten für den Hirnschlag?

Gab es Vorboten für den Hirnschlag? „Nein,“ erklärt Knut, „ich hatte keine offensichtlichen Beschwerden und bin daher auch so gut wie nie zum Arzt gegangen. Im Nachhinein weiß ich, dass ich Diabetes hatte und Bluthochdruck.“
Wie ging es nach dem Hirnschlag weiter? Knut: „Meine Frau und meine Kinder haben sich um mich gekümmert, obwohl meine Frau voll berufstätig ist. Sie haben das wirklich ganz toll gemacht, denn das forderte ein absolut durchgetaktetes Zeitmanagement und verbrauchte jede Minute freier Zeit. Aber das kann ja auf Dauer nicht die Lösung sein. Alle haben Anrecht auf ein eigenes Leben.“ Eine der ersten Herausforderungen betraf die Wohnsituation. Ein Haus im hügeligen Wuppertal mit mehreren Etagen. Zum Glück fand die Familie in Neuss-Selikum einen Bungalow, der bereits behindertengerecht ausgestattet war. Hier kommt Knut gut zurecht, wenn er auch sein altes Umfeld in Wuppertal mit Freunden und der Infrastruktur vermisst. „In Selikum sind wir ganz schön ab vom Schuss und müssen immer größere Wege in Kauf nehmen, um mal etwas einzukaufen oder Anregendes zu erleben.“

Warum sich Knut für den City Assistenzdienst entschieden hat.

Aber Neuss hat eine weitere, dringend erforderliche positive Veränderung mit sich gebracht: Die Unterstützung durch den City-Assistenzdienst. Sie hat das Leben für die Familie deutlich verbessert. Denn so ging es auf Dauer nicht weiter. „Niemand hat uns von medizinischer Seite auf die Möglichkeit der persönlichen Assistenz aufmerksam gemacht. Meine Frau hat darüber eher per Zufall in Gesprächen und über TV-Dokumentationen erfahren. Dann fing sie an, im Web zu recherchieren und kam so schließlich in Kontakt mit Aylin-Daniela Reinartz, der Inhaberin des City-Assistenzdienstes. Wir telefonierten, sie besuchte und beriet uns und verhalf uns zeitnah und kompetent zu einer persönlichen Assistenz.“ Die ganze Familie ist glücklich über die enorme Entlastung. Es ist immer jemand da, auch nachts. Vier bis fünf engagierte Männer und Frauen kümmern sich 24/7 um Knut. Das fängt mit der Körperpflege an, umfasst aber insbesondere Hilfen, um ein selbstbestimmtes und aktives Leben zu führen. Z.B. Unterstützung beim Kochen, denn Knut kocht sehr gerne und gut für die ganze Familie. Das macht ihm Freude und ist ihm wichtig. So kann er seinen Teil zur Gemeinschaft beitragen. Auch alles Mögliche Organisatorische übernimmt er per Telefon und PC. Einkaufen ist für ihn ein „mittelschwerer Akt“, auch wegen der Entfernung. Aber mithilfe der Assistenz wagt er sogar Fahrten mit dem Bus in die Stadt. Nach Neuss, oder ab und an nach Düsseldorf, um mal wieder etwas Anderes zu sehen. Seine Töchter können sich jetzt ganz ihren Ausbildungen und beruflichen Wegen widmen. Die Ältere ist bereits fertige Erzieherin, die Jüngere wird Tiermedizinische Fachangestellte.

Und Knuts Frau arbeitet weiter Vollzeit in Düsseldorf. In ihrer Freizeit können die drei nun mit Knut etwas unternehmen, reden, eine Runde an die Luft gehen, Schönes erleben – statt bereits mit den alltäglichen Pflichten voll ausgelastet zu sein. Vor kurzem war Knut – mit Familie und Assistenz – mal einen Tag an der Küste, Meerluft schnuppern, die Wellen und den Strand „aufsaugen“. Früher, da zog die Familie mit dem Wohnwagen los.

Das mit den Freunden ist etwas weniger geworden, wegen seiner Einschränkungen und dem Wegzug von Wuppertal. Da ist die Familie besonders wichtig – und die drei Katzen, an denen Knut viel Freude hat. Und die Menschen, die ihn nun rund um die Uhr unterstützen, sind ihm natürlich auch sehr nahe. „Man wächst irgendwie zusammen, auch wenn es über die Jahre mal den einen oder anderen Wechsel gibt“, erklärt Knut. „Bei allen doch sehr persönlichen Herausforderungen ist es wichtig, dass diese Menschen ihr eigenes Leben gebacken bekommen. Das klappt aber ganz gut mit uns allen. Ich und meine Familie sind sehr dankbar für diese Hilfe.“